Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime zu der BaFin Warnung vor WMF World Money Flow und wmflow.org

Veröffentlicht:

Samstag, 13.04.2024
von redakteur

Interviewer: Herr Reime, die BaFin warnt vor Angeboten von WMF World Money Flow. Was raten Sie Anlegern, die in dieses Unternehmen investiert haben?

Jens Reime: Zunächst einmal ist es wichtig, dass betroffene Anleger Ruhe bewahren. Der erste Schritt sollte sein, sämtliche Unterlagen und Kommunikation mit WMF World Money Flow zu sichern. Dazu gehören Verträge, Kontoauszüge, E-Mails und Chat-Verläufe. Diese Dokumente können später als Beweismittel dienen.

Interviewer: Was sind die nächsten Schritte, die Anleger unternehmen sollten?

Jens Reime: Als Nächstes empfehle ich, unverzüglich Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft oder der Polizei zu erstatten. Dabei sollten alle vorhandenen Unterlagen vorgelegt werden. Parallel dazu sollten Anleger sich an einen auf Kapitalmarktrecht spezialisierten Rechtsanwalt wenden, um die zivilrechtlichen Möglichkeiten zu prüfen.

Interviewer: Welche rechtlichen Möglichkeiten haben die Anleger denn?

Jens Reime: Die rechtlichen Möglichkeiten hängen vom Einzelfall ab. Generell kommen Schadensersatzansprüche in Betracht, sowohl gegen die Betreiber von WMF World Money Flow als auch möglicherweise gegen Vermittler oder Berater, die das Investment empfohlen haben. In einigen Fällen können auch Ansprüche gegen Banken bestehen, die Überweisungen an das Unternehmen durchgeführt haben.

Interviewer: Wie stehen die Chancen, dass Anleger ihr Geld zurückbekommen?

Jens Reime: Das lässt sich pauschal schwer sagen. Die Erfolgschancen hängen von vielen Faktoren ab, wie der Höhe des investierten Betrags, der Nachweisbarkeit des Schadens und der Greifbarkeit der Verantwortlichen. Oft ist es bei solchen Fällen leider schwierig, an die Hintermänner heranzukommen, besonders wenn sie im Ausland sitzen. Dennoch sollten Anleger alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.

Interviewer: Was können Anleger in Zukunft tun, um sich vor solchen Betrügereien zu schützen?

Jens Reime: Prävention ist der beste Schutz. Anleger sollten vor jeder Investition gründlich recherchieren. Dazu gehört, die Zulassung des Anbieters bei der BaFin zu überprüfen, Erfahrungsberichte anderer Anleger zu lesen und im Zweifel einen unabhängigen Finanzberater zu konsultieren. Vorsicht ist besonders bei unrealistisch hohen Renditeversprechen geboten. Zudem sollte man nie unter Zeitdruck investieren und immer kritisch hinterfragen, wenn jemand Druck ausübt.

Interviewer: Vielen Dank für diese wichtigen Informationen, Herr Reime.

Jens Reime: Gerne. Ich hoffe, dass diese Hinweise betroffenen Anlegern helfen und andere davor bewahren, auf solche Angebote hereinzufallen.