Interview mit Rechtsanwalt Reime zu der Warnung vor der Euwax GmbH und euwax.ai

Veröffentlicht:

Donnerstag, 23.05.2024
von redakteur

Interviewer: Herr Reime, die BaFin warnt vor der Website euwax.ai und einem möglichen Identitätsmissbrauch. Was bedeutet das für potenzielle Anleger?

Jens Reime: Die Warnung der BaFin ist sehr ernst zu nehmen. Hier liegt offenbar ein Fall von Identitätsdiebstahl vor, bei dem Betrüger die Identität eines seriösen, lizenzierten Unternehmens missbrauchen, um Anleger zu täuschen. Das ist besonders gefährlich, da Anleger denken könnten, sie hätten es mit einem regulierten Anbieter zu tun.

Interviewer: Was raten Sie Anlegern, die möglicherweise schon mit euwax.ai in Kontakt getreten sind?

Jens Reime: Zunächst einmal sollten sie sofort jeglichen Kontakt abbrechen und keine weiteren Zahlungen oder Überweisungen tätigen. Dann empfehle ich, alle Kommunikation und Transaktionen zu dokumentieren. Das kann für eventuelle rechtliche Schritte wichtig sein. Außerdem sollten sie umgehend ihre Bank informieren, falls sie bereits Geld überwiesen haben.

Interviewer: Welche rechtlichen Schritte können Betroffene einleiten?

Jens Reime: Betroffene sollten auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. Auch eine Meldung an die BaFin kann hilfreich sein. Wenn finanzielle Schäden entstanden sind, sollte man einen auf Anlegerschutz spezialisierten Rechtsanwalt konsultieren, um die Möglichkeiten einer Rückforderung zu prüfen.

Interviewer: Gibt es Chancen, investiertes Geld zurückzubekommen?

Jens Reime: Das kann schwierig sein, besonders wenn die Betrüger im Ausland sitzen. Dennoch gibt es manchmal Möglichkeiten, etwa wenn Gelder noch auf Konten eingefroren werden können. Auch können in manchen Fällen Banken oder Zahlungsdienstleister in die Haftung genommen werden, wenn sie ihre Sorgfaltspflichten verletzt haben.

Interviewer: Wie können sich Anleger generell vor solchen Betrugsmaschen schützen?

Jens Reime: Vorsicht und gründliche Recherche sind entscheidend. Man sollte immer die Lizenz eines Anbieters bei der BaFin überprüfen. Auch sollte man misstrauisch sein bei ungewöhnlich hohen Renditeversprechen oder Druck, schnell zu investieren. Im Zweifelsfall ist es ratsam, eine zweite Meinung einzuholen oder sich an die BaFin zu wenden.

Interviewer: Vielen Dank für diese wichtigen Informationen, Herr Reime.

Jens Reime: Gerne. Ich hoffe, dass diese Hinweise dazu beitragen, dass Anleger vorsichtiger werden und sich besser schützen können.