Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime zu den Webseiten tradingprofinancial.com und activ-fx.com

Veröffentlicht:

Sonntag, 26.05.2024
von redakteur

Interviewer: Herr Reime, die BaFin hat kürzlich vor den Websites tradingprofinancial.com und activ-fx.com gewarnt. Was bedeutet das für potenzielle Anleger?

Rechtsanwalt Reime: Diese Warnung der BaFin ist ein deutliches Alarmsignal. Sie zeigt, dass die Betreiber dieser Websites ohne die erforderliche Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen anbieten. Das ist illegal und birgt erhebliche Risiken für Anleger.

Interviewer: Was raten Sie Personen, die bereits in diese Angebote investiert haben?

Rechtsanwalt Reime: Betroffene Anleger sollten umgehend handeln. Zunächst ist es wichtig, sämtliche Kommunikation und Transaktionen mit diesen Anbietern zu dokumentieren. Versuchen Sie, Ihr investiertes Geld zurückzufordern. Seien Sie dabei aber vorsichtig – oft versuchen solche Anbieter, Kunden zu weiteren Zahlungen zu überreden.

Interviewer: Welche rechtlichen Schritte können Betroffene unternehmen?

Rechtsanwalt Reime: Ich empfehle, umgehend Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zu erstatten. Parallel dazu sollten Sie sich an einen auf Kapitalmarktrecht spezialisierten Anwalt wenden. Er kann Ihre Ansprüche prüfen und gegebenenfalls zivilrechtliche Schritte einleiten.

Interviewer: Gibt es Möglichkeiten, das verlorene Geld zurückzubekommen?

Rechtsanwalt Reime: Das ist leider oft schwierig, besonders wenn die Betreiber im Ausland sitzen. Dennoch gibt es Wege: Manchmal können Zahlungen über Kreditkarten oder Zahlungsdienstleister rückgängig gemacht werden. In einigen Fällen gelingt es auch, Vermögenswerte der Betreiber ausfindig zu machen und zu pfänden.

Interviewer: Was können Anleger tun, um sich in Zukunft vor solchen Betrugsmaschen zu schützen?

Rechtsanwalt Reime: Vorsicht und gründliche Recherche sind entscheidend. Prüfen Sie immer, ob ein Anbieter über die notwendigen Lizenzen verfügt. Die BaFin bietet dafür eine Unternehmensdatenbank an. Seien Sie besonders skeptisch bei Anbietern ohne klares Impressum oder mit Sitz im Ausland. Und denken Sie daran: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.

Interviewer: Vielen Dank für diese wichtigen Informationen, Herr Reime.

Rechtsanwalt Reime: Gerne. Ich hoffe, diese Hinweise helfen Betroffenen und schützen andere vor ähnlichen Erfahrungen.