Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev zu der BaFin Warnung vor fcapital24.co und FCapital24

Veröffentlicht:

Samstag, 20.04.2024
von redakteur

Interviewer: Frau Bontschev, die BaFin warnt erneut vor den Angeboten von FCapital24. Was bedeutet das für Anleger?

Kerstin Bontschev: Diese wiederholte Warnung der BaFin ist ein deutliches Alarmsignal. Es zeigt, dass die Betreiber von FCapital24 trotz früherer Warnungen ihre möglicherweise illegalen Aktivitäten fortsetzen. Für Anleger bedeutet das ein erhebliches Risiko.

Interviewer: Was sollten Anleger tun, die bereits in FCapital24 investiert haben?

Kerstin Bontschev: Zunächst einmal ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Als erstes sollten Betroffene alle Unterlagen und Kommunikation mit FCapital24 sichern. Dazu gehören Kontoauszüge, E-Mails und Screenshots der Website. Diese Dokumente könnten später als Beweise dienen.

Interviewer: Gibt es weitere Schritte, die Sie empfehlen würden?

Kerstin Bontschev: Ja, absolut. Anleger sollten umgehend versuchen, ihr investiertes Geld zurückzufordern. Dies sollte schriftlich und nachweisbar erfolgen, am besten per Einschreiben. Gleichzeitig rate ich dazu, die Konten bei FCapital24 zu sperren und alle Zahlungen zu stoppen.

Interviewer: Was sind die rechtlichen Möglichkeiten für Betroffene?

Kerstin Bontschev: Betroffene sollten in Erwägung ziehen, Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zu erstatten. Zudem empfehle ich, sich an einen spezialisierten Rechtsanwalt für Kapitalmarktrecht zu wenden. Dieser kann die individuellen Erfolgsaussichten einer zivilrechtlichen Klage prüfen und gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte einleiten.

Interviewer: Können sich Anleger auch an die BaFin wenden?

Kerstin Bontschev: Auf jeden Fall. Die BaFin sammelt Informationen über solche Fälle. Anleger sollten ihre Erfahrungen mit FCapital24 der BaFin melden. Dies hilft nicht nur bei der Aufklärung des Falls, sondern unterstützt auch die Behörden bei der Verfolgung möglicher Straftaten.

Interviewer: Gibt es etwas, was Anleger in Zukunft beachten sollten, um solche Situationen zu vermeiden?

Kerstin Bontschev: Grundsätzlich sollten Anleger vor jeder Investition die Zulassung des Anbieters in der BaFin-Datenbank überprüfen. Besondere Vorsicht ist bei überdurchschnittlich hohen Renditeversprechen geboten. Zudem rate ich dazu, sich gründlich über Finanzprodukte zu informieren und im Zweifel professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Interviewer: Vielen Dank für diese wertvollen Hinweise, Frau Bontschev.

Kerstin Bontschev: Gerne. Ich hoffe, dass diese Informationen den betroffenen Anlegern helfen und zukünftig mehr Menschen vor solchen potenziellen Betrugsmaschen schützen.