Interviewer: Herr Högel, die BaFin hat kürzlich vor den Angeboten von Asia BitChange Money gewarnt. Was raten Sie Anlegern, die möglicherweise in dieses oder ähnliche Unternehmen investiert haben?

Högel: Zunächst einmal ist es wichtig, dass betroffene Anleger Ruhe bewahren und nicht überstürzt handeln. Der erste Schritt sollte sein, alle vorhandenen Unterlagen und Kommunikation mit dem Unternehmen zu sichern. Dazu gehören Verträge, Kontoauszüge, E-Mails und Chatnachrichten.

Interviewer: Was sind die nächsten Schritte, die Anleger unternehmen sollten?

Högel: Als Nächstes empfehle ich, sich an die BaFin zu wenden und den Fall zu melden. Die BaFin sammelt solche Informationen, um gegen unseriöse Anbieter vorgehen zu können. Außerdem sollten Betroffene Strafanzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten. Dies ist wichtig, um den Behörden die Möglichkeit zu geben, strafrechtlich gegen die Betreiber vorzugehen.

Interviewer: Gibt es Möglichkeiten für Anleger, ihr Geld zurückzubekommen?

Högel: Das kann schwierig sein, ist aber nicht unmöglich. Wenn das Unternehmen noch existiert und Vermögenswerte hat, können Anleger versuchen, ihre Ansprüche zivilrechtlich durchzusetzen. Dafür ist es ratsam, sich an einen spezialisierten Anwalt zu wenden. In manchen Fällen kann auch eine Sammelklage sinnvoll sein, um die Kosten für den Einzelnen zu reduzieren.

Interviewer: Was können Anleger tun, um sich in Zukunft vor solchen Betrügereien zu schützen?

Högel: Prävention ist der beste Schutz. Bevor man in ein Unternehmen investiert, sollte man immer die Zulassung bei der BaFin überprüfen. Die BaFin bietet dafür eine öffentlich zugängliche Unternehmensdatenbank an. Zusätzlich rate ich, bei ungewöhnlich hohen Renditeversprechen besonders vorsichtig zu sein und sich gründlich über das Unternehmen und dessen Geschäftsmodell zu informieren.

Interviewer: Vielen Dank für diese wertvollen Informationen, Herr Högel.

Högel: Gerne. Ich hoffe, dass diese Ratschläge betroffenen Anlegern helfen und andere davor bewahren, auf unseriöse Anbieter hereinzufallen.