Rechtsanwalt Maurice Högel zum Thema „Die neue Mietbetrugs Masche „

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Mittwoch, 21.02.2024
von Die Redaktion

Interviewer: Herr Högel, die neuen Enthüllungen über eine besonders raffinierte Masche beim Vermietungsbetrug haben viele schockiert. Was können betroffene Opfer in einem solchen Fall tun?

Maurice Högel: Zunächst ist es wichtig, dass die Betroffenen den Betrug schnellstmöglich bei der Polizei melden. Dokumente, E-Mails und jegliche Kommunikation mit den Betrügern sollten gesichert und als Beweismittel vorgelegt werden. Es ist auch ratsam, parallel eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten, um die Ermittlungen zu beschleunigen.

Interviewer: Marie R., eine der Geschädigten, hat bereits 4000 Euro verloren. Gibt es Hoffnung, dass Opfer wie sie ihr Geld zurückbekommen?

Maurice Högel: Die Chancen, das Geld zurückzuerhalten, hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Schnelligkeit der Reaktion und die Fähigkeit der Ermittlungsbehörden, die Täter zu identifizieren und deren Vermögenswerte zu sichern. Opfer sollten auch ihre Bank kontaktieren und über den Betrugsfall informieren. In einigen Fällen können Banken bei frühzeitiger Benachrichtigung Transaktionen rückgängig machen.

Interviewer: Welche präventiven Maßnahmen können Menschen ergreifen, um nicht Opfer solcher Betrügereien zu werden?

Maurice Högel: Es ist wichtig, bei der Wohnungssuche wachsam zu sein. Skepsis ist angebracht, wenn die Mietkonditionen zu gut erscheinen, um wahr zu sein. Potenzielle Mieter sollten auf eine persönliche Kommunikation mit dem Vermieter oder Makler bestehen und sich nicht ausschließlich auf digitale Besichtigungen oder Schlüsselboxen verlassen. Zudem sollte man keine Zahlungen leisten, bevor nicht die Legitimität des Angebots und die Identität des Anbieters zweifelsfrei geklärt sind.

Interviewer: Angesichts der Tatsache, dass die Betrüger offenbar professionell vorgehen und sogar die Identitäten echter Immobilienfirmen nutzen, wie können sich Immobilienunternehmen davor schützen, unwissentlich in solche Betrugsfälle verwickelt zu werden?

Maurice Högel: Immobilienunternehmen sollten ihre Online-Präsenz regelmäßig überwachen und sicherstellen, dass ihre Daten im Handelsregister aktuell sind. Es kann auch hilfreich sein, regelmäßig das Internet nach unautorisierten Nutzungen des Firmennamens oder Logos zu durchsuchen. Zudem sollten Unternehmen klar kommunizieren, wie sie mit potenziellen Mietern in Kontakt treten, und ihre Kunden über gängige Betrugsmaschen aufklären.

Interviewer: Herr Högel, vielen Dank für Ihre Einsichten und Ratschläge.

Maurice Högel: Es war mir ein Anliegen, aufzuklären. Die Sicherheit der Bürger liegt mir am Herzen, und es ist wichtig, dass jeder über solche Betrugsmaschen Bescheid weiß und weiß, wie man sich davor schützen kann.