Gerade in der Identitätsfindungsphase kann extremistische Propaganda im Internet bei Jugendlichen und Heranwachsenden einen Selbstradikalisierungsprozess auslösen bzw. begünstigen. Die Löschung von extremistischer Internetpropaganda stellt daher einen wichtigen Bestandteil der europaweiten Terrorismusabwehr-Strategie dar.
Da TikTok vor allem von jungen Menschen zum Teilen und Konsumieren von Kurzvideos genutzt wird, ist auch diese Plattform für die jihadistische und rechtsextremistische Szene attraktiv, um entsprechende Ansichten und Inhalte zu platzieren und eine große Zielgruppe zu erreichen.
Unter Leitung von Spanien und mit Unterstützung der EU Internet Referral Unit von Europol (EU–IRU) sind am 28.09.2023 insgesamt elf europäische Staaten gemeinsam mit der Social-Media-Plattform TikTok im Rahmen einer koordinierten Operation gegen terroristische und extremistische Inhalte im Netz vorgegangen.
Im Rahmen der gemeinsamen Aktion wurden mehr als 2.000 Inhalte als problematisch eingestuft. Diese Inhalte wurden an TikTok zur freiwilligen Überprüfung anhand seiner Nutzungsbedingungen gemeldet. Dazu zählten auch Inhalte mit Bezug zu Dschihadismus und gewalttätigem Rechtsextremismus sowie Terrorismus etwa in Form von Videos und sogenannten Memes.
Das BKA beteiligte sich mit der Internet Referral Unit (IRU) und der Koordinierten Internetauswertung zur Politisch motivierten Kriminalität – rechts – (KIA-R) an dem internationalen „Referral Action Day“.